Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen berichtete ich vom aktuellen Crowdfunding von Ulisses Spiele: I Am Zombie.
Doch obwohl ich selbst ein großer Zombie-Fan bin, packte mich die Kampagne zunächst weniger als ich erwartete. Doch woran lag das? Immerhin gefiel mir das Design und die gesamte Aufmachung auf Anhieb. Es lag wohl vor allem an einem Grund: Ich konnte mir einfach nicht genau vorstellen, wie sich „I Am Zombie“ spielt. Also machte ich mich auf den Weg durch die dürren Weiten des Internets um weitere Infos aufzutreiben und mir ein besseres Bild machen zu können…
Erste Anlaufstelle war erneut die Seite des Ulisses Crowdfundings – zu meinem Eingeständnis hatte ich zum Zeitpunkt meines ersten Beitrags wenige Stunden nach Start der Kampagne noch keine Zeit gefunden das zweistündige Let’s Play, welches dort verlinkt war, anzuschauen. Also wurde das schleunigst nachgeholt. Es war zwar mit Abstand nicht das Beste RPG-Let’s Play, das ich jemals gesehen habe (entschuldigt meine Offenheit), konnte mich aber dennoch während weiterer Recherchen doch gut nebenbei unterhalten und regte vor allem die grauen Gehirnzellen an.
Hat sich denn noch kein Zombie filmen lassen?
Ulisses selbst schreibt auf der Kampagnenseite, dass dies das einzige ihnen bekannte Let’s Play zu „I Am Zombie“ ist – „Okay“, dachte ich mir, „da muss es doch haufenweise Zeug aus den Staaten geben. Ist dann eben auf Englisch. Null problemo.“ und so musste ich einfach selbst nach mehr suchen…und ich suchte und suchte…und suchte…ein Steppenläufer rollt durch die Prärie…und fand…naja, nichts wirklich brauchbares bzw. lediglich ein mehrteiliges Let’s Play auf Italienisch – was ich trotz meines Namens leider nicht beherrsche. :-/
Orkenspalter TV – die hatten`s natürlich 🙂
Wer hat’s schon in der Hand gehabt? Natürlich Orkenspalter TV! In der Late Nerd Show 127 von Orkenspalter TV vom Mai 2016 gibt Mháire vielfältige Informationen und Details zum Hintergrund von „I Am Zombie“, sowie den Spielmaterialien. Mit diesen Infos bekam ich einen viel besseren Überblick über das Spiel und konnte zudem weitere Blicke auf die genialen Seiten des „Field Manuals“ werfen. Auch wenn einige Seiten evtl. zu übertrieben designed sind, dass man sie kaum noch lesen kann oder das Buch auf den Kopf drehen muss – ich find’s echt umso cooler!
Die Quelle allen Übels
Die offizielle Seite von makebelievegames.com zu „I Am Zombie“ konnte mir weitere Infos bieten: das Spiel ist für 2 und mehr Spieler gedacht. Einzelspieler adé. Außerdem ist es das erste Spiel im neuen Xenocosm – Mark Rein-Hagen hat bereits weitere Spiele in Planung. Das nächste in der Linie XENOFACTOR wird bereits mit einigen Sätzen geteasert. In seinem Blog erklärt der Spieleentwickler in diesem Beitrag die Intention und Features des für „I Am Zombie“ und weitere Xenocosm-Spiele entwickelten schlanken aber dennoch tiefgründigen Axiom Regelsystems. Meine anfängliche Skepsis ob ein Regelwerk etwas taugen würde, das auf wenigen Seiten in einem Begleitheft Platz findet, wich nach diesem Beitrag. Denn das Ziel ist klar – wie bei jedem guten Brett- oder Kartenspiel sind die Regeln schnell erklärt. Man muss keine 4-stündigen DSA-Intro und Heldenerschaffungsabende einplanen – auch wenn diese natürlich auch lustig sind – sondern erklärt die Regeln in 5-10 Minuten und kann direkt mit dem Spielen beginnen. Mark Rein-Hagen zieht zum Beispiel auch den Vergleich zu Magic: The Gathering – einfach erklärt, schwer zu meistern. Das kann ich nur bestätigen, denn ich konnte meinen 10 und 9 Jahre alten „Großen“ in wenigen Minuten die Grundregeln erklären und man konnte direkt mit den Partien beginnen und Spaß haben – das wahre Meistern der Karten, das Entwickeln von Strategien bis hin zum Bauen individueller schlagkräftiger Decks hingegen erfordert natürlich weitaus mehr Spielzeit und Erfahrung. Ich denke, dass dieser Ansatz – gerade bei einem RPG und der Einarbeitung in neue Universen – sehr gut funktionieren kann. Denn im Grunde geht es ja nicht darum hunderte Seiten eines Regelwerks zu verinnerlichen, sondern gemeinsame Abenteuer durch Vorstellungskraft zu erleben – so wie damals als Kind beim Spielen von Cowboy & Indianer – Regeln sollten da nur die groben Grenzen abstecken.
Kostenloses Futter!
Sehr schön finde ich auch die Download-Sektion der Seite – denn hier kann man sich einiges zu „I Am Zombie“ absolut kostenlos runterladen. Naja, „einiges“ trifft es nicht ganz – vielmehr kann man sich alles kostenlos runterladen, was man zum Spielen benötigt. Die Regeln, ein Abenteuer-Modul (jenes, dass im oben erwähnten Let’s Play gespielt wird), einige Seiten des Field Manuals als Prolog, Charakterkarten und zusätzlich auch noch ein Pressepaket! Mit ein paar Würfeln, die wohl jeder zuhause hat, kann also direkt losgelegt werden. Ohne Kosten. Und das finde ich ehrlich gesagt richtig geil. Du willst „I Am Zombie“ spielen? Du kannst es ohne einen Cent dafür auszugeben! – Und gerade dafür hat es das Spiel und das Crowdfunding eigentlich schon verdient unterstützt zu werden!
Neues Crowdfunding Dankeschön
Seit heute gibt es auch ein neues Dankeschön beim Ulisses Crowdfunding: Das echt geniale „Field Manual“ ohne Spielkit für 50 €. Also genau zwischen dem PDF-Paket für 40 € und dem Spielkit für 100 €. Eine super neue Option für alle, die sich noch nicht ganz sicher sind oder einfach nur ihre Sammlung um ein Schmuckstück erweitern möchten – ohne selbst aktiv zu spielen.
Hin und her gerissen
Ich bin mir immer noch unschlüssig ob ich selbst in das Crowdfunding einsteigen soll. Zombies sind cool. Das Artwork ist genial. Nach weiteren Recherchen ist mir auch der Hintergrund klarer und ich kann mir Abenteuer in dieser fiktiven – eben nicht ganz typischen – Welt vorstellen. Gewisse Zweifel bestehen aber immer noch. Gibt es da draußen eine Community? Wie wird sich das bei Realisierung der deutschen Fassung entwickeln? Mich würde interessieren, was ihr dazu meint: wie findet ihr „I Am Zombie“? Könnt ihr euch vorstellen in diese Welt abzutauchen oder habt ihr evtl. bereits Erfahrungen damit sammeln können? Schreibt mir dazu in den Kommentaren.
Over and out.
Euer Fethz