Endlich halte ich meine Ausgabe des lang voller Vorfreude ersehnten DSA5-Regelerweiterungsbands „Aventurische Magie“ in den Händen!
Spätestens nach dem ca. 50-minütigen DSA5-Panel der Ratcon 2016 (hier das Video) zum Inhalt des Buches Ende August 2016 wollte ich dieses Buch unbedingt haben und konnte es kaum abwarten. Zum Glück sollte das Buch bereits in wenigen Wochen im September erscheinen. Leider gab es diverse Schwierigkeiten und Herausforderungen, welche die Fertigstellung verzögerten. Hier fand ich aber die Ehrlichkeit seitens Ulisses Spiele sehr angenehm – so erhielt man immer wieder Updates in Form von Neuigkeiten auf der Ulisses Website, im Forum oder in sozialen Medien. Außerdem gaben auch die Werkstattberichte (Teil1, Teil2) – zusätzlich zum oben verlinkten Video – bereits einen sehr guten Einblick in die Inhalte des Buchs. So konnte man sich auch etwas die Wartezeit vertreiben – und außerdem war es ja auch ohne das Buch bereits möglich einen Magier zu spielen. Meine Frau ist seit knapp einem Jahr mit einer Graumagierin in unserer DSA5-Heldengruppe unterwegs – vermissen konnte sie als Neueinsteigerin natürlich nichts, aber auch mir fielen „fehlende“ Zauber während der Abenteuer nicht negativ auf. Ich dachte mir: „Mit dem Erweiterungsbuch kann es nur besser und magieintensiver werden!“
Ich finde die Entscheidung auf jeden Fall gut, sich die benötigte Zeit für die Ausarbeitung eines qualitativ hochwertigen Buches zu nehmen – denn lieber habe ich es erst jetzt in den Händen als seit September ein halbgares Werk unberührt im Regal stehen zu haben. Aber genug der Vorrede – ich habe das Buch natürlich direkt begeistert durchgeblättert und einige Passagen verschlungen. Im folgenden Beitrag gibt’s mehr Infos zum Buch & meinem ersten Eindruck…
Die harten Fakten
Hier auf einen Blick die Zahlen und Fakten, die sich zum großen Teil natürlich auf dem Einband befinden.
- Titel: „Aventurische Magie I“
- Typ: Regelerweiterungsband
- Autoren: Marie Mönkemeyer, Philipp Neitzel, Alex Spohr, Fabian Talkenberg, Jens Ullrich
- Verlag: Ulisses Spiele
- Seiten: 240
- Varianten (Einband und Preis):
- PDF – noch nicht bekannt
- Taschenbuch 19,95 € [D]
- Hardcover 39,95 € [D]
- Limitierte Ausgabe 69,95 € [D]
Äußerlichkeiten – oder: Das Auge liest mit!
Ich habe mir natürlich wieder das vollfarbige Hardcover vorbestellt. Wie bisher alle DSA5-Bücher, die ich mir zulegte, macht auch Aventurische Magie einiges her. Im direkten visuellen Vergleich zu DSA4-Büchern, die ich bei einem Arbeitskollegen begutachten konnte, bin ich richtig froh erst mit DSA5 wieder eingestiegen zu sein. Das Buch sieht wirklich einfach mal wieder bombastisch aus – was natürlich direkt mit dem genialen Cover von Anna Steinbauer und der Vorzeige-Magierin MiriBÄM (@Orkenspalter 🙂 ) beginnt. Auch im Innenteil erwartet einen das gewohnt gute DSA5-Design mitsamt vielen neuen Illustrationen. Die Informationen werden ordentlich präsentiert – durch die bereits gewohnten Layout-Elemente fühlt man sich ohne Probleme im Buch „zuhause“. Papierqualität, Farben und Bindung stimmen ebenfalls.
Direkt nach Impressum, Inhaltsverzeichnis, Vorwort und den aus den Regelerweiterungsbänden bekannten Seiten zu Regeln, Crunch, Fluff und Fokusregeln geht es direkt los…
Kapitel 1 – Traditionen
Das erste Kapitel widmet sich komplett den neuen Zaubertraditionen als Ergänzung zum Regelwerk. Im vorliegenden Band „Aventurische Magie I“ sind alle neuen Traditionen den „Gesellschaftszauberern“ zugeordnet – also magiebegabten Helden aus städtischem Umfeld mit dem Schwerpunkt auf Beeinflussung anderer Personen. Wie bereits auf der Ratcon 2016 angekündigt werden „Naturzauberer“ (Hexen, Elfen, Druiden) in einem separaten Band behandelt.
Gildenmagier
Da es sich bei den Gildenmagiern um eine derart große Tradition handelt, erhält man relativ früh den Hinweis, das im aktuellen Band nicht sämtliche Zauberschulen beachtet werden können und weitere in folgenden Publikationen behandelt werden.
Nach einleitendem Text folgen Informationen zu Ausbildungsphasen und den drei großen Magiergilden (weiß, grau, schwarz) – von denen sich die meisten anderen Akademien ableiten. Auflistungen zu Rängen und Titeln, einem Baukasten für Titelzusätze, sowie den typischen Anreden runden den Überblick ab. Die Informationen zu unterschiedlichen Magiergewänden inkl. Regelauswirkungen entsprechen denen, die bereits aus „Aventurische Rüstkammer“ bekannt sind. Komplett neu dagegen ist das „Magiersiegel“, dessen 12 häufigsten interessanten Ausprägungen auf einer kompletten Seite dargestellt werden.
Die nächsten Seiten widmen sich der Ausbildung an der Akademie, bei einem persönlichen Lehrmeister oder gar der Ausbildung zu einer Qabalyamagierin. Schließlich gibt es 24 (!) neue Stabzauber – in gewohnter Darreichungsform: erst mit Details, danach abschließend als zusammenfassende Tabelle. Neben dem bekannten Zauberstab wird in diesem Band auch das Bannschwert als neues Traditionsartefakt eingeführt – hierfür gibt es aber (nur) 9 Schwertzauber.
Magiedilettanten
Die Tradition der Magiedilettanten ist auf knapp zwei einhalb Seiten zusammengefasst. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um den genauen Gegensatz zu den an Akademien ausgebildeten Gildenmagiern: unausgebildete Zauberkundige mit viel weniger Astralkraft und nur wenigen Zaubern. Magiedilettanten werden feiner in intuitive Zauberer (etwa ein talentierter Heiler oder ein magisches Wunderkind) und Meistertalente (magischer Einfluss auf ein einzelnes wählbares Talent) unterteilt. Informationen zur Ausbildung werden nicht aufgeführt – schlicht, da Magiedilettanten keine magische Ausbildung genießen.
Die Scharlatane
Bei Scharlatanen kann man sich direkt Illusionisten und Hellseher eines fahrenden Volkes vorstellen. Als Besonderheit sind hier die Traditionsartefakte zu nennen: zum Einen die Scharlatanische Zauberkugel, sowie den Zauberstecken. Für die Zauberkugel werden im Band 16 Kugelzauber mit Fluff und Regeln aufgeführt. Beim Zauberstecken handelt es sich um eine Art abgespeckter Zauberstab – für den 5 Steckenzauber verfügbar sind. Zwei davon sind komplett neu für den Stecken hinzugekommen, bei den anderen drei handelt es sich um „Basis-Stabzauber“ aus dem Regelwerk.
Die Zauberbarden
Über 13 Seiten sind der Tradition der Zauberbarden gewidmet, deren Zaubermelodien mit den Zauberliedern der Elfen verbunden sind – d.h. ihre Magie wird durch Musik & Gesang gewirkt. Im Buch werden 24 Zaubermelodien aufgeführt die je nach einer der drei Musiktraditionen erlernbar sind. Toll finde ich, dass für die verfügbaren Melodien unterschiedliche Bezeichnungen je Tradition aufgeführt werden, auch wenn es sich regeltechnisch um den gleichen „Zauber“ handelt. Als Traditionsartefakt verwenden Zauberbarden natürlich Zauberinstrument, für die auch 17 Instrumentenzauber zum Binden in das Instrument zur Verfügung stehen.
Die Zaubertänzer
Etwas exotischer wird es bei der Tradition der Zaubertänzer, die ihre aufeinander perfekt abgestimmten Bewegungen im Tanz dazu nutzen können um Magie zu wirken. Je nachdem welche der vier verfügbaren Musiktraditionen gewählt ist kann aus einem Repertoire von 26 Zaubertänzen gewählt werden. Analog zu den vorherigen Zaubermelodien sind hier auch unterschiedliche Bezeichnungen je Tradition aufgeführt. So heißt der „Tanz der Angriffslust“ innerhalb der Hazaqi-Tradition „Korosana“ – innerhalb der Majuna-Tradition schlicht „Kors Stampfen“ 🙂
Als Traditionsartefakt verwenden Zaubertänzer natürlich einen magischen Streitkolben – ne quatsch…Zauberkleidung, für die 18 unterschiedliche Gewandzauber aufgeführt sind.
Kapitel 2 – Erweiterte Magieregeln
Beim Erblicken der Illustration zum Kapitelstart habe ich direkt an eines gedacht: Das ist Harry Potter – nur wohlgenährter 🙂
Inhaltlich enthält das Kapitel Fokusregeln zur Ergänzung der aus dem Regelwerk bekannten Magieregeln und behandelt speziellere Themen wie den vorzeitigen Abbruch einer Ausbildung, Unterricht, Weiterbildung, Gildenprägung, Zauberwerkstatt und Zauberstile. Interessant fand ich hier vor allem die vielen Möglichkeiten um einen zauberkundige Helden mit abgebrochener Ausbildung zu erstellen – denn je nach Phase, in der sich der Auszubildende gerade befand, hat das sehr unterschiedliche Auswirkungen. Für mich selbst käme ein Gildenmagier mit abgebrochener Ausbildung, der dann ggf. noch nicht mal seinen Zauberstab erhielt, aber nicht in Frage – bei den neueren Professionen kann ich mir das schon besser vorstellen. Aber das ist natürlich reine Geschmackssache und es ist schön, dass es so viele Möglichkeiten gibt. Meine Frau hingegen wird sich als junge Graumagierin vor allem über die Möglichkeiten zur Weiterbildung sehr freuen – bin da aber mal gespannt, wenn das irgendwann aufkommt und sie ihren Begleitern mitteilt, dass sie sich nun mal mindestens 2 Jahre zurückzieht. 🙂
Auf die Fokusregeln zum Unterricht und der damit möglichen Modifikationen der Lehrpläne habe ich mich besonders gefreut. Natürlich beziehen sich die Regeln vornehmlich auf die Ausbildung an Magierakademien. Es werden Standardzauber aufgeführt, die theoretisch an jeder Akademie gelehrt werden – als auch für die großen bekannten Akademien jeweils Wahlpakete mit Angaben zu möglichen austauschbaren Zaubern. Sehr schön ist zudem die Möglichkeit zur Spezialisierung innerhalb einer Akademie – so kann man sich an der Lowanger Akademie zum Beispiel eher dem Studium der Heilkünste widmen oder den Verwandlungs-Zweig einschlagen. Für jede Spezialisierung sind neben den AP-Kosten auch alle Änderungen am Professionspaket aufgeführt, was sowohl Zauber als auch Fertigkeiten beeinflusst. Damit kann man seinen Gildenmagier viel feiner gestalten und stärker mit seiner Akademie und den dortigen Lehren in Einklang bringen – etwas das allein mit dem Grundregelwerk nicht möglich war. Leider bezieht sich der Themenkomplex auf den Zeitpunkt der Heldenerschaffung – da Alaniel bereits seit knapp einem Jahr durch Aventurien reist und schon einige Abenteuer erlebt hat, ist ein „nachträgliches“ Anpassen der Lehrpläne natürlich mit mehr Aufwand verbunden. Einen Zauber ersetzen, der bereits in vielen Abenteuern zum Einsatz kam, kommt nicht in Frage – aber mal sehen, wie man das als Meister doch irgendwie biegen kann…
Relativ übersichtlich aber deshalb nicht weniger interessant sind die Möglichkeiten um die Ausprägung durch die entsprechende Magiergilde (grau, schwarz, weiß) deutlich zu machen. Es handelt sich hierbei vornehmlich um eine ausgewogene Kombinationen aus Vor- und Nachteilen – weshalb die Gildenprägung auch keine AP kostet. Das finde ich sehr schön, da es sich um kleine stimmungsvolle Änderungen handelt – das wird in unserer Runde vermutlich direkt eingebaut.
Die aufwendige nachhaltige Modifikation oder gar die Neuerschaffung von Zaubersprüchen wird mit der Fokusregel Zauberwerkstatt definiert. Dies ist jedoch ein aufwendiger Vorgang der sich über Monate strecken kann. Da in dieser Zeit die Forschungen im Vordergrund stehen und mindestens 8 Stunden pro Tag in ruhiger Umgebung gearbeitet werden müssen, wird dieser Regelkomplex vermutlich für unsere kleine Gruppe weniger relevant sein.
Zusätzlich zur Gildenprägung ist es für Gildenmagier möglich einen (mit Sonderfertigkeit sogar zwei) Zauberstil zu wählen, welcher weitere magischen Sonderfertigkeiten (später im Buch) freischaltet. Insgesamt werden 18 Zauberstile aufgeführt die sich auf die Rubriken „gildenlos“, „grau“, „schwarz“ und „weiß“ aufteilen.
Kapitel 3 – Magische Sonderfertigkeiten
In diesem Kapitel werden auf 20 Seiten zahlreiche neue Sonderfertigkeiten (als Ergänzung den Bekannten aus dem Regelwerk) aufgeführt. Nach 35 (!!!) neuen allgemeinen magischen Sonderfertigkeiten, folgen die bereits in Kapitel 2 erwähnten Zauberstilsonderfertigkeiten (krasses Wort), die entsprechend durch den an einer Akademie gelernten Stil „freigeschaltet“ werden. Mein Blick fiel auch hier direkt wieder auf die Akademie der Verformungen zu Lowangen: für verkraftbare 12 AP gibt es nun endlich eine Regel um die Offenheit gegenüber anderen Traditionen zu erfassen. Toll! Durch die Wahl einer Zauberstilsonderfertigkeit schafft man wiederum die Voraussetzung zur Wahl von erweiterten Zauberstilsonderfertigkeiten. Alle Sonderfertigkeiten sind hier wieder zunächst als Block mit allen Detailinfos (Regeln + Fluff) aufgeführt. Am Ende des Kapitels finden sich auch hier wieder Übersichten in tabellarischer Form.
Kapitel 4 – Zauber
Und da sind wir nach 108 Seiten schon beim 4. Kapitel mit MiriBÄM!
Und BÄM trifft einen auch die riesiggroße Auswahl von 127 weiteren Zaubern (Tricks, Sprüche und Rituale) als Ergänzung zu den Zaubern aus dem DSA5 Regelwerk!
Da sich das Buch wie angekündigt und bekannt vornehmlich um „Gesellschaftszauberer“ dreht, findet man hier keine neuen Zauber für Hexen, Elfen oder Druiden. Diese werden dann sinnigerweise in dem Magie-Erweiterungsband aufgeführt, der sich auch um diese Traditionen kümmert.
Ich liebe Zaubertricks! Durch „Aventurische Magie I“ gibt es nun sogar 23 neue – teilweise sehr amüsante – Zaubertricks. Wie gerne würde ich den Trick „Guten Morgen“ bei meinen Kindern anwenden können! 🙂
Nach den Zaubertricks werden allerhand Zaubersprüche in gewohnter Weise aufgeführt – neu im Gegensatz zu den Zaubern aus dem Regelwerk sind hier die Zaubererweiterungen: Modifikationen, die ein Zauberer unter bestimmten Voraussetzungen zusätzlich für AP aktivieren kann. Die Auswirkungen dieser Modifikationen sind sehr unterschiedlich und reichen von mehr Schaden, mehr betroffenen Zielen, einer größeren Reichweite bis zu Statusänderungen.
Auch neue Rituale – diesmal ebenfalls mit Zaubererweiterungen – dürfen natürlich nicht fehlen.
Und dann…zum Glück, denn ich war schon fast etwas enttäuscht, dass diese eventuell vergessen wurden: mögliche Zaubererweiterungen für die Zaubersprüche des Regelwerks! (An dieser Stelle werden auch Hexensprüche aufgeführt) Juchuh! Fulminictus auf zwei Ziele gleichzeitig! BÄM! Visibili sogar mit unsichtbarer Kleidung. Mmh, nagut. 🙂 Zaubererweiterungen der Rituale aus dem Regelwerk gibts obendrauf auch noch in diesem Kapitel.
Abschließend werden alle neuen Zauber auf 9 Seiten (!) tabellarisch mit den regeltechnisch relevanten Infos aufgeführt. Mich überraschte wie viele Zauber hinzukamen und ich freue mich über die Bereicherung. Noch mehr gefreut hätte ich mich aber, wenn an der Stelle in den Tabellen auch die Sprüche aus dem Regelwerk aufgeführt gewesen wären. Dann hätte man zumindest die Regeln aller Gesellschaftszauberer-Zauber (?) an einer zentralen Stelle. Schön finde ich wiederum, dass in der nun wirklich Kapitel abschließenden Auflistung „Zaubersprüche nach Tradition“, „Rituale nach Tradition“ und „Zauber nach Merkmal“ die „alten“ und „neuen“ Sprüche aufgeführt werden. Die Auswahl für DSA5-Zauber ist deutlich und sichtbar gewachsen! Toll!
Nach einigen weiteren Illustrationen habe ich so langsam auch die Vermutung, dass es sich bei „Harry Potter“ (siehe Kapitel 2) wohl doch eher um eine Frau handelt…
Kapitel 5 – Professionen
Passend zu den erwähnten Magiergilden und den neu spielbaren Zaubertraditionen findet man hier 27 Professionspakete. Darunter wirklich komplett neue wie die Ceoladir Zauberbardin oder den Derwisch (Zaubertrommler) als auch Vertiefungen / Spezialisierungen eigentlich bereits bekannter Professionen. Im Regelwerk gab es z.B. bereits die folgenden 4 Professionen „Gildenloser Magier (Dagabor)“, „Graumagierin (Lowangen)“, „Schwarzmagierin (Fasar)“ und „Weißmagier (Gareth)“. Diese waren natürlich hinsichtlich der magischen Ausrichtung schon repräsentativ, zeigten aber keinesfalls die Vielfältigkeit der Akademien auf. In „Aventurische Magie I“ gibt es nun beispielsweise mehrere Graumagier-Professionen:
- Graumagier des Direkten Weges zu Gerasim
- Graumagier der Halle der Antimagie zu Kuslik
- Graumagier der Schule der Hellsicht zu Thorwal
- Graumagierin der Akademie der Hohen Magie zu Punin („Harry Potter“ ist also doch eine Frau)
- Graumagierin der Schule des Seienden Scheins zu Zorgan
- und endlich: Graumagierin der Schule der Verformungen zu Lowangen – perfekt für Alaniel Tauglanz 🙂
Bei einem Vergleich zwischen der Lowanger Graumagierin aus dem Regelwerk und der Version aus „Aventurische Magie I“ sieht man direkt, dass die Variante aus dem Regelerweiterungsband 12 AP teurer ist. Dies liegt an den neu hinzugefügten Zauberstilsonderfertigkeiten – in diesem Fall „Scholar der Akademie der Verformungen zu Lowangen“ – was genau den 12 AP Unterschied entspricht.
Die meisten Professionspakete sind schon sehr spezialisiert – weshalb sie vermutlich keine weiteren noch spezielleren Varianten besitzen. Ausnahme hiervon bilden zum Einen der „Intuitive Zauberer“ mit seinen Varianten „Bezaubernde/r Trickbetrüger/in“ und „Hellsichtige/r Grabräuber/in“. Zum Anderen der Scharlatan, für den sogar 5 Varianten wählbar sind!
Sehr gut gefällt mir in diesem Kapitel die Aufnahme der unterschiedlichen Akademie-Professionen (auch wenn hier nur die größten und bekanntesten genannt sind), da diese viel mehr Auswahlmöglichkeiten für angehende Zauberer bieten. Positiv empfinde ich auch das gleichbleibende Layout bei den Professionspaketen über alle bisherigen DSA5-Publikationen hinweg. Man findet sich stets zurecht – neben erklärendem Text, Informationen zu Ausrüstung & Tracht und dem eigentlichen regelrelevanten Professionspaket findet sich auch für jede Profession eine unglaublich stimmige Illustration.
Kapitel 6 – Archetypen
Auf Grundlage der neuen Professionen aus „Aventurische Magie I“ werden in diesem Kapitel 8 spielfertige Archetypen – jeweils auf einer Doppelseite – vorgestellt:
- Die Donnerbacher Magierin
- Der Puniner Magier
- Die Khunchomer Sharisad
- Der Perricumer Magier
- Die Al’Anfaner Magierin
- Der albernische Zauberbarde
- Die horasische Magiedilettantin
- Der Kusliker Scharlatan
Alle Charaktere sind durch eine zusammenhängende Geschichte miteinander verbunden und zeigen wie vielfältig(er) sich nun in DSA5 Gesellschaftszauberer gestalten. Auch in diesem Kapitel macht sich die gleichbleibende Gestaltung positiv bemerkbar – man findet sich direkt zurecht.
Kapitel 7 – Anhang
Der Anhang startet mit der Detail-Darstellung neuer Vorteile (9) und Nachteile (6), die anschließend tabellarisch zusammengefasst werden. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die neu eingeführten Traditionen. Die Auflistung „Erweiterte Zaubersonderfertigkeiten und passende Zauberstile“ liefert eine andere Sichtweise der in Kapitel 3 aufgeführten Sonderfertigkeiten – denn während es in Kapitel 3 vom Aufbau eher „Dieser Stil schaltet potentiell folgende Zaubersonderfertigkeiten frei“ entspricht, handelt es sich in der Auflistung im Anhang um „Diese Zauberfertigkeit ist durch folgende Zauberstile erreichbar“. Im Anhang „versteckt“ wurde auch eine neue Kultur: Zahori. Diese scheint sich – als fahrendes Volk – sehr gut für Gaukler, Magiedilettanten und Zaubertänzer zu eignen. Zwei weitere Tabellen „Zaubermelodien & Musiktraditionen“ und „Zaubertänze & Musiktraditionen“ komplementieren den zusammenfassenden Anhang. Zu guter letzt – kurz vor dem Index – gibt es noch eine Auflistung von Waffen: insbesondere Bannschwert, Magierstab und Musikinstrumente in verschiedenen Größen.
Fethz Fazit
Das Warten auf „Aventurische Magie I“ hat sich definitiv gelohnt und ich bin froh, dass sich dieses Buch nun in meinem DSA5-Besitz befindet! Man merkt, wie viel Zeit und Mühe in die Ausarbeitung des Erweiterungsbands flossen. Die Gliederung des Buches ist sehr, sehr gut gewählt und die Informationen werden optimal transportiert. Natürlich habe ich noch nicht das komplette Buch gelesen – habe aber in relativ kurzer Zeit beim Durchblättern und Querlesen einen sehr guten Überblick bekommen. Ich konnte die für unsere Magierin in der Gruppe relevanten Bereiche identifizieren und weiß auch an welchen Stellen ich nachschlagen muss.
Auch wenn man bereits durch das Regelwerk einen Gildenmagier spielen kann – so erhält man durch diesen Band natürlich ein viel genaueres Bild und mehr Möglichkeiten um das Spiel zu vertiefen. Auf Anhieb fiel mir auch keine einzige Fokusregel auf, die ich als total nutzlos oder reizlos empfand. Für Abenteuergruppen mit Gildenmagier (wie unsere Gruppe) eine klare Kaufempfehlung!
Die erweiterten Zaubertraditionen finde ich ganz nett – hätte bis auf Magiedilettanten aber auch in diesem Band darauf verzichten können. Zauberbarden und Zaubertänzer finde ich persönlich einfach nicht so reizvoll wie Gildenmagier. Das mag aber auch daran liegen, dass ich bereits beim Durchblättern viel genauer auf Gildenmagier achtete und den anderen Traditionen relativ wenig Beachtung schenkte.
Gänzlich vermisst habe ich Hintergrundinformationen zu den einzelnen Akademien. Inwiefern man Fluff in einem Regelerweiterungsband erwarten kann bzw. in welchem Umfang ist natürlich auch Ansichtssache – da das Buch sich gefühlt aber hauptsächlich um Gildenmagier dreht – habe ich erwartet, dass zumindest 3-4 richtig große Akademien jeweils mindestens eine Seite gewidmet bekommen. Einige grobe Infos wie Gründungsjahr, Direktor (?), Anzahl Schüler und Lehrkräfte, Besonderheiten oder Infos zum „Alltag“ wären toll gewesen – aber vielleicht kommt das ja noch irgendwann in einer anderen Publikation – Für DSA4 gab es ja auch zwei(?) Quellenbände mit Infos zu Akademien.
Toll finde ich die Anpassungsmöglichkeiten & Spezialisierungen des Lehrplans – auch wenn das natürlich hauptsächlich für neue Helden relevant ist und sich nachträglich bei bereits bespielten Charakteren schwieriger anpassen lässt. Hier wäre vielleicht ein Tipp zur nachträglichen Anpassung bereits existierender Gildenmagier nützlich gewesen.
Allgemein gefällt mir der ordentliche Umfang der neuen Zauber, Professionen und Sonderfertigkeiten. Es fühlt sich nach einem großen und zusammengehörenden Paket an und ist eine super Ergänzung zum Regelwerk. Nun ist mir auch klar, warum es zu diesem Band nicht wie bisher ein Spielkartenset, sondern sogar vier gibt! Ob ich dann dafür aber auch nochmal fast 34 € hinblättern möchte, weiß ich noch nicht. Der Sammler sagt ja und unsere Gruppe nutzt die anderen Spielkartensets am Tisch ja auch sehr intensiv – aber der Kopf sagt (noch) nein. Das ist aber auch ein anderes Thema. 🙂
Fethz sagt: „Aventurische Magie I“ ist zauberhaft und BÄM!
Was ist eure Meinung zum ersten Magie-Regelerweiterungsband?
Euer Fethz
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